Brigitte Windt

Texte und Illustrationen zum Selbstständigsein Berlin

Equal Pay Day

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equal-pay-day-Dresden, Foto: Inga Haar

Seit 2008 engagieren sich Frauen vermehrt und ganzjährig für eine gleichwertige geschlechtsunabhängige Entlohnung von Arbeitnehmerinnen. Eine durchgängig tatkräftige Initiative, in Deutschland initiiert vom BPW Business Professional Woman Germany e.V., angeschlossen an die internationale Bewegung. Auch am diesjährigen EPD am 19.03.2016 machen Expertinnen am Brandenburger Tor in Berlin sowie an zahlreichen Orten der Republik mit ihren Aktionen auf notwendige Änderungen aufmerksam. Sie informieren persönlich und sie tragen rote Taschen, manche sogar ein rotes Portemonnaies. Sie machen darauf aufmerksam, dass noch immer eine deutliche Schieflage von minus 21,6 % bei der Entlohnung von Frauen herrscht und endlich, endlich aufgehoben wird.

  • Ja, diese Schieflage herrscht, weil die Herrschaft in überwiegend männlichen Händen liegt und die Strukturen in der Arbeitswelt noch beherrschend sind!
  • Weil die Wirtschaft wenig davon wissen will, Frauen und insbesondere Müttern wertschätzend zu begegnen und sie finanziell gleichwertig zu entlohnen.
  • Weil es bei unseren Volksvertretern an Bewusstsein für die Arbeitsbedingungen und ihre Konsequenzen mangelt und weil ein zeitgemäßes Wertesystem gerade erst aufgestellt wird.

 

Politisches Engagement

Organisationen wie der BPW, der Deutsche Frauenrat, der Verband Deutscher Unternehmerinnen, der Deutsche Gewerkschaftsbund u.a. wenden sich an Politiker, klären auf, verhandeln, entwickeln Konzepte. Federführend mit dem BPW startet Bundesministerin Manuela Schwesig eine Kampagne zum EPD 2016 mit dem Schwerpunktthema „Berufe mit Zukunft“ und dem Motto „Was ist meine Arbeit wert?“. Eine Fülle an Informationen steht auf der Website des EDP zur Verfügung. Die Satire „Sie dient – und er verdient“ verdeutlicht geradezu den Hohn gegenüber Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit.

Großen Dank sage ich an dieser Stelle allen aktiven, engagierten Frauen in den Berufsverbänden, Gewerkschaften und in der Politik. Denn ihnen haben Frauen erste sozialpolitische Erleichterungen, arbeitsrechtliche Verbesserungen und die schrittweise Angleichung der offensichtlichen Schieflage zu danken. Ein mühsamer Weg der kleinen Schritte, subtil und ausdauernd. Danke!

 

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equal-pay-day-Düsseldorf, Foto: Inga Haar

Persönlicher Beitrag zur Auflösung der Schieflage

1. Nicht nur aus Gründen der Unterbezahlung entscheiden sich glücklicherweise zunehmend mehr Frauen für die berufliche Selbstständigkeit. Zwischen 2004 – 2014 haben Deutschlands Frauen das ständige Wachstum ihres Gründungsanteils auf 43 % gebracht. Meinen Glückwunsch! Weiter so!

Ich werte diese Entwicklung auch als Ausdruck von wachsendem Bewusstsein für die eigenen Werte und Bedürfnisse und als mutige Entscheidung von Frauen für Selbstbestimmung über ihre Fähigkeiten, ihre Zeit und ihr Honorar.

2. Je mehr beschäftigte und selbstständige Frauen sich ihrer Werte und Bedürfnisse bewusst sind, je mehr Frauen ihre Werte leben und ihre Bedürfnisse zum Ausdruck bringen, je mehr Frauen neue Wege ebnen, festigen und erweitern, desto mehr Frauen können weitere Frauen dazu inspirieren, ebenfalls ihr Zepter in die eigene Hand zu nehmen. Das ist der persönliche Beitrag zur grundlegenden Veränderung und Auflösung der Schieflage.

 

Authentische Werte leben

Frauen sind dabei, die üppigen Restbestände der noch herrschenden Abwertungs- und Geringschätzungs-Kultur abzulegen und eine zeitgemäße und würdevolle Wertschätzungs-Kultur zu entwickeln. Notwendig hierfür sind gesundes Selbstbewusstsein von und Respekt gegenüber

  • den eigenen Werten
  • den eigenen Fähigkeiten,
  • der eigenen Arbeitsleistung und Arbeitsqualität,
  • der Beständigkeit und Nachhaltigkeit von Dienstleistungen und Produkten.

Schauen Sie in diese Richtung! Sprechen Sie über diese Themen! Denken und sprechen Sie wertschätzend über sich und Ihre Kompetenzen! Übernehmen Sie diesen Teil der Verantwortung für die Auflösung der monetären Schieflage. Denn die finanzielle Ebene ist das Ergebnis von strukturellen Ungleichgewichten und individuellen Haltungs-Schieflagen, die sich beheben lassen.

Sprechen Sie über das hohe weibliche Bildungsniveau, über weibliche Führungsqualitäten, weibliches Nachhaltigkeitsbewusstsein, weibliche Managementqualitäten.

Sprechen Sie statt abwertend von einem sogenannten Karriereknick vorzugsweise wertschätzend über Kompetenzerweiterungen, die sich jede Mutter während der Familienzeit in Theorie und Praxis aneignet. Wer zollt ihnen Anerkennung, wer diplomiert diese duale Studienzeit in den Fächern Familienmanagement, Kommunikation, Psychologie und Pädagogik, wenn nicht die Frauen selbst?!

Gestaltung beginnt immer privat. Und Mitgestaltung ist persönlich. Nehmen Sie sich beim Wort!

 

werte_schaetzen Am 19.03.2016 startet die Blog-Parade | 30-Tage-Challenge mit dem Thema WERTE SCHÄTZEN – WERTE LEBEN. Bitte starten Sie jetzt mit Ihrem Kommentar!

Autor: Brigitte Windt

Brigitte Windt - Texte und Illustrationen - Berlin

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