Brigitte Windt

Texte und Illustrationen zum Selbstständigsein Berlin

Das wichtigste Kapital einer Selbstständigkeit

| 4 Kommentare

Selbstständig und fühlbar sein

Teil 01 – Das wichtigste Kapital einer Selbstständigkeit

Glückwunsch, Julia! Sie sind selbstständig. Und wie fühlen Sie sich? Prächtig! Antworten Sie mit leuchtenden Augen von ganz weit unten aus einem satten Bauchgefühl. Sie strahlen in alle Richtungen. Das ist Ihr wahres Empfinden, das ist Ihr Grundgefühl.

Wenn Sie Bedenken denken

Gleich darauf legen Sie Ihre Stirn in Falten, kneifen die Augen zusammen und pressen die Lippen in eine schmale Linie. (Beste Empfehlung für ein Selfie.) Naja, geben Sie zu bedenken, ich denke … Und schwups, denken Sie Ihre Bedenken. Wenn Sie jetzt nicht aufpassen, produzieren Sie blitzschnell den größten Bedenkensalat. Denn Bedenken vermehren sich schneller als Mäuse. Und je mehr Bedenken, Zweifel und Unsicherheiten Sie aktivieren, desto enger fühlt sich das an. Weil alle Bedenken, und diese haben ausnahmslos einen negativen Beigeschmack, zu ebensolchen Emotionen führen. Bedenken-Bitterstoff-Emotionen. Hausgemacht und sofort zur Stelle, wo auch immer Bedenken gedacht werden.

Bedenken führen zu negativen Emotionen Lösungsorientiert denken führt zu Klarheit und Sicherheit
  • Hoffentlich habe ich alles richtig gemacht bei der Gewerbeanmeldung und im Fragebogen zur steuerlichen Erfassung fürs Finanzamt. Welche Termine muss ich da noch mal beachten? Und die Angst, etwas falsch zu machen, wächst …
  • Konkrete Informationen bringen Klarheit. Ein Blick auf die Website des Finanzamtes oder ein Anruf reicht. Und schon weiß ich, was ich wissen will und fühle mich sicher.
  • Bin ich überhaupt qualifiziert genug für diese Anfrage? Und wenn der Kunde mir die Frage X stellt? Was mache ich denn dann? Ein emotionaler Boden, auf dem Hilflosigkeit und Panik gedeihen …
  • Legen Sie eine Liste mit Ihren Fachkompetenzen an und erinnern Sie sich regelmäßig daran, was Sie können. Stellt der Kunde eine Frage, auf die Sie heute keine Antwort parat haben, bieten Sie ihm an, gern am nächsten Tag darauf zurückzukommen. Kundenfragen sind wunderbar, stets eine Chance, Ihr eigenes Wissen zu erweitern.
  • Hoffentlich weiß der Kunde und sein Mitarbeiter nicht mehr als ich? Vergleichen, bewerten, verurteilen, verunsichern, sich schwächen …
  • Selbstverständlich sind Kunde und Mitarbeiter kompetent. Ebenso wie ich. Ich starte gut vorbereitet mit einer offenen Haltung. Vergleiche sind tabu, es sei denn, sie inspirieren mich. Auch von Kunden kann ich lernen, aber bitte auf Augenhöhe.

Prächtig denken

Ganz anders fühlen Sie sich, wenn Sie daran denken, sich vorstellen, wie Sie Ihren ersten Auftrag vertraglich besiegeln und sich stolz wie Oskar mit diesem kostbaren Papier in der Hand in Ihrem Chefinnensessel zurücklehnen. Ha, das motiviert. Und schon fühlen Sie sich mit Ihrem spontanen Bauchgefühl prächtig! wieder verbunden. Visualisieren Sie Ihre Erfolge. Stabilisieren Sie mit dieser mentalen Haltung Ihre Ausgangsposition. Freuen Sie sich auf die Ergebnisse.

Ihr Wollen ist das Bekenntnis

Ihr Grund-Bauch-Gefühl, das ist Ihre Wahrheit. Ein prächtiger Zustand. Da ist Schaffenskraft, Lust an Verantwortung und Selbstbestimmung, das ist Gestaltungswille. Bleiben Sie dabei, liebe selbstständige Julia! Bleiben Sie bei Ihrem Bauchgefühl. Immer.

Legen Sie Ihre Hände auf Ihren Bauch wie eine Schwangere, die ihr Baby berührt. So berühren Sie Ihre Wahrheit. Jeden Tag aufs Neue. Dann wächst Ihre Wahrheit, wird groß und stark. Und Sie fühlen sie! Dieses Fühlen ist das wichtigste Kapital einer Selbstständigkeit. In diesem Fühlen fühlen Sie sich sicher. Hier fühlen Sie Ihre Existenz, Ihre Kreativität und die unbändige Lust auf  selbstbestimmte Arbeit und ein selbstbestimmtes Leben.

Ich nenne den Bauch den Ort des Wollens. Der Impuls des Wollens geht immer vom Herzen aus, dem Zentrum Ihrer Wahrheit. Ihr Wollen ist das Bekenntnis. Wie Sie lernen können, Bauch und Herz besser zu spüren?

Übung 01 – Damit Sie besser fühlen können

Legen Sie Ihre Hände von außen auf Bauch und Herz und dann atmen Sie ganz bewusst durch die Nase in den Körper hinein, tief und lang in den Bauch und zärtlich zu Ihrem Herzen hin bis Sie ganz voll sind. Atemfülle nenne ich diesen Zustand im Yoga. Anschließend atmen Sie tief und lang durch den Mund wieder aus, gern mit einem leisen F-Laut, bis Sie ganz leer sind. Atmen Sie dreimal hintereinander ein und wieder aus. Schließen Sie dabei Ihre Augen, damit Sie besser fühlen können. Übrigens, selbst in einem Kundengespräch fällt niemandem auf, wenn Sie für einen Moment Ihren Bauch berühren und (in diesem Fall lautlos) tief ein und aus atmen. Das hilft, Bedenken loszuwerden.

Fazit intern

Wann immer eine Irritation auftaucht, ein Konflikt mit einem Kunden oder selbst gedachte Bedenken, Ihre Atmung ist immer da. Deshalb gilt: Komme, was wolle. Wenn Sie bewusst atmen, fühlen Sie Bauch und Herz, und Sie fühlen sich augenblicklich sicher, prächtig und selbstständig.

Außenwirkung – integer und souverän

Weil Sie fühlen, was für Sie gut und richtig ist, haben Sie eine positive Ausstrahlung auf Ihre Kunden und Geschäftspartnerinnen. Sie wirken integer und souverän. Genau das spüren Ihre Kunden.

Autor: Brigitte Windt

Brigitte Windt - Texte und Illustrationen - Berlin

4 Kommentare

  1. Liebe Frau Brigitte Windt. Ich finde es immer so köstlich von Ihnen zu hören und Ihre Kostbarkeiten zu sehen und zu lesen. Es scheint, als säßen Sie auf meiner Schulter und wüssten im richtigen Augenblick, dass ich das, Ihre Texte und Zeichnungen, jetzt brauche. Ja, jetzt atme ich auch gleich wieder durch und fühle: „Bauch und Herz sind vereint“! Fühlen sich rundum wohl. Eine wunderbare Nahrung, die Sie zaubern. Herzlichen Dank!

    • Liebe Frau Andrea Speidel,

      wenn Sie mich jetzt sehen könnten! Mein Dankes-Lächeln strahlt in voller Breite von Ohr zu Ohr.

      Ich wünsche weiterhin wohl bekomms …

      und grüße Sie mit einer breit lächelnde Dankesumarmung.

      Ihre Brigitte Windt

  2. Liebe Brigitte, was habe ich deine Beiträge mit den prächtigen Zeichnungen vermisst! Da möchte ich auch gleich den Stift ziehen! Danke, dass du wieder für uns schreibst und zeichnest! LG Eva

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