Brigitte Windt

Texte und Illustrationen zum Selbstständigsein Berlin

Dreihundertsechzig Punkte

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Dreihundertsechzig Punkte

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Emotionen

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Tragödien

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Erinnerungen

Visionen

Erwartungen

Erkenntnisse

Einsichten

Entscheidungen

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Aufwicklungen

Einwicklungen

Auswicklungen

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Autor: Brigitte Windt

Brigitte Windt - Texte und Illustrationen - Berlin

2 Kommentare

  1. Draußen ist es kalt.

    Es ist vier Uhr morgens und ich bin in einer Bäckerei, draußen ist es kalt. Ich bestelle einen türkischen Tee und warte 30 Minuten auf die Ankunft des Busses. Die Frau, die mich bedient, muss in meinem Alter sein, sie steht jeden Tag um zwei Uhr morgens auf, und seit zwei Wochen übernimmt sie auch die Schicht ihrer Kollegin. Es ist harte Arbeit, erzählt sie, „und ich verdiene nur fünf Euro pro Stunde. Aber ich habe zwei Kinder und einen kranken Ehemann“. Ich sehe ihr Bedürfnis, sich mitzuteilen, ihren Wunsch wegzulaufen oder die Farbe oder die Form zu wechseln, wie das Brot, das sie in den Ofen schiebt. Es passt mir nicht, es gibt auch keinen Grund, aber ich fühle mich schlecht. In einer halben Stunde werde ich gehen und sie allein lassen, während ihr Arbeitstag gerade beginnt und meiner zu Ende geht. Ich werde nach Hause kommen, und Gott sei Dank, denke ich mir, habe ich dort keinen kranken Ehemann, um den ich mich kümmern muss. Ich fühle mich schlecht, weil ich froh bin, aber ich bin es dennoch. Der Bildschirm zeigt an, dass mein Bus in einer Minute hier sein wird. Ich verabschiede mich und möchte der Frau etwas sagen, etwa, dass sie sich nicht so viel aufbürden lassen soll. Ich sage nichts. Ich steige in den Bus, und obwohl es mir nicht passt, werde ich von der Einsamkeit erschüttert.

  2. Die durchlaufende Stadt…

    Die durchlaufene Stadt bin ich. Ich lasse mich auf sie ein, in der Überzeugung, sie sei mein Schicksal. Die Augen sind auf das ungebaute Haus gerichtet. Der Teig auf der Oberfläche meiner Hände. Die Zahl, die sich in meinen Träumen wiederholt und der Körper auf den Fingernägeln.

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