Brigitte Windt

Texte und Illustrationen zum Selbstständigsein Berlin

10. Februar 2015
von Brigitte Windt
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Vorsicht, Patriarch!

Weil es immer noch ein Thema ist

Vorsicht! Die Spezis der Vaterrechtler und Alleinherrscher weilt noch unter uns. In den Familien und an so manchen Arbeitsplätzen. Erstaunlich, dass sie sich bis heute gehalten haben! Zumindest als Einzelexemplar. Als Bruder, Vater, Großvater, Urgroßvater. Sie gehören doch in längst vergangene Zeiten!

Treffen Sie eins dieser Auslaufmodelle in Gestalt Ihres Partners oder Ihres Chefs, dann geht es zur Sache. Ab diesem Tag werden Sie überwiegend über ihn sprechen und all seine Unmöglichkeiten und Unzumutbarkeiten zum Inhalt Ihrer Gedanken und Emotionen machen. Sie werden leiden, wütend sein und traurig. Sie werden sich aufreiben, an ihm verzweifeln, sich die Haare raufen und triumphieren, wenn Sie ihn kurzweilig überlistet haben.

Je besser Sie als Urenkelin, Enkelin, Tochter oder Schwester konditioniert sind durch Erfahrungen Ihrer Kindheit und Jugend, desto perfekter werden Sie ins Spiel einsteigen. Sie werden den Patriarchen nähren, solange Sie mit ihm zusammen sind. Und weil Sie ihn nähren wie eine Mutter ihren Fötus, stellen Sie ihm Ihre Lebenszeit und Ihre Lebenskraft zur Verfügung. Hat er sich erst einmal eingenistet, wird er fordern. Täglich etwas mehr. Bis es das Maß von Unerträglichkeit erreicht hat. Treffen Sie auf Leidensgenossinnen, werden Sie nicht enden wollenden Gesprächsstoff haben. Hier verzichte ich auf nähere Beschreibungen erfolgreicher Katastrophen dieser Art. Aus gutem Grund.

Bitte halten Sie jetzt inne!

Setzen Sie sich in einen der roten Sessel im mittleren Parkett und schauen mit reichlich Abstand auf das Spiel, das sich Ihnen darbietet. Betrachten Sie die Bühne Ihres Lebens. Der Patriarch schlägt den Ball. Sie fangen ihn auf. Schlagen ihn zurück. Und so geht es in einem fort. Es gibt Regeln, die Sie beide befolgen. Manchmal sind sie offensichtlich, wortgewaltig auf den Tisch gestellt oder unüberwindbar in den Raum. Oft sind sie subtil und niemals ausgesprochen. Dann winden sie sich wie falsche Schlangen um Kehle, Hände und Füße bis zur Handlungsunfähigkeit ihrer Opfer.

Was sehen Sie aus der Perspektive Ihres roten Sessels? Erkennen Sie die Regeln, nach denen Sie spielen? Ergreifen Sie Initiative! Führen Sie Regie! Ändern Sie die Regeln!

  • Was passiert, wenn Sie aufhören, den Patriarchen zu nähren?
  • Wie viel Zeit geben Sie ihm dann noch?
  • Beginnen Sie jetzt damit, für Ihr Wohlergehen zu sorgen!

Es ist Ihre Lebenszeit! Und Ihre Lebenskraft!

Erscheint ein Patriarch auf der Bühne Ihres Lebens, haben Sie ihn gerufen! Wozu? Weil Sie noch sein altes Bild in sich tragen, das längst vergilbt ist und Sie hindert. Es sind alte Werte von Gehorsam und Anpassung, sogar von Unterwerfung. Ihre persönliche Instanz höchster Weisheit hat sie gerufen, die Figur eines Patriarchen. Damit Sie aufräumen im großen Speicher unsichtbarer Bewegungen. Damit Sie sich Klarheit darüber verschaffen, wer Sie in Wahrheit sind und welche Größe Sie wirklich besitzen. Es geht hier nicht um ihn. Es geht um Sie!

Schreiben Sie ein neues Bühnenstück!

Zeichnen Sie neue Bilder. Und tragen Sie diese ab heute in Ihrem Herzen. Sie spielen die Hauptrolle! Und Sie führen Regie! Und zwar immer mit diesem neuen Gefühl von eigener Aufrichtung und Größe, von eigener Herzlichkeit und Kompetenz. Entwickeln Sie die neuen Bilder täglich weiter. Nähren Sie sich selbst mit Ihrer Kraft und füllen Sie Ihre Zeit mit sich selbst aus. Und applaudieren Sie vom roten Sessel im mittleren Parkett, wenn Sie die neue Rolle richtig gut spielen. Sie werden besser, von Aufführung zu Aufführung. Und dann sprechen Sie darüber und teilen Ihre Freude. Und genießen von Zeit zu Zeit ganz allein die Augenblicke Ihrer Erfüllung.

2. Februar 2015
von Brigitte Windt
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Weil machen und haben-wollen Irrwege sind

sein_brigitte_windt_2015

sein_brigitte_windt_2015

Weil der Moment gekommen ist, bin ich endlich wieder hier. Bei meinem Blog. Und damit bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. Wie habe ich Sie vermisst! Und wie sehr den Austausch mit Ihnen und die Entfaltung dieser Seiten!

Während ich am liebsten alles getan hätte, was ich tun will, und das gerne gleichzeitig, lernten meine Pläne das Warten und ich übte mich in Geduld. Etwas vorübergehend nicht gestalten zu können, weil Anderes gerade größer ist, das ist mir vertraut und war dieses Mal von besonderer Art und Größe. Und doch, die Sehnsucht danach blieb, das Unmögliche trotzdem möglich machen zu wollen.

Hätte ich ihm nachgegeben, wäre es ein Machen gewesen, ein Haben-Wollen, initiiert vom Ego. Wer ihm erliegt, weiß, wohin die Reise geht und kennt die umvermeintlichen Folgen. Haben-Wollen ist der Ausdruck eines gedachten Irrtums. Eine Eigenproduktion des Denkens und ein Aspekt verirrten Machtanspruchs. Und dieser ist besitzorientiert. Derartige Ausdrucksformen verlieren bereits im Moment ihres Entstehens ihre mögliche Qualität. Aus verminderter Qualität resultierende Folgen schaden dem authentischen Ausdruck. Sie bieten besten Nährboden für Konflikte und Irritationen. Und so weiter. Und so weiter.

Kurzum, ich ließ meine Pläne ruhen und vertraute darauf, dass ihre Zeit bald kommen wird. Und dieser Moment ist jetzt! Jetzt jubiliert es in mir. Und in den Hecken zwitschern die Spatzen ihre Sicht der Dinge. Von Spatz zu Spatz, während ich schreibe, Satz für Satz.

Sein ist das Keyword anstelle von haben oder gar haben-wollen! Habe ich erst einmal, was ich will, ist die Vergänglichkeit der Erfüllung gleich inklusive. Bin ich jedoch etwas, am besten das, was sein will, dann ist Erfüllung immer da. Sie vergeht nur, wenn ich mich vergehe oder verlaufe, oder daneben trete, weil ich unachtsam bin.

In meinem Fall entschied ich mich fürs Buchschreiben. Denn das wollte sein. Und ich wollte es auch. Ich widmete mich ihm ganz und gar für viele, viele Stunden an fünf Tagen die Woche über Monate. Und beide Zustände lebten nebeneinander und miteinander: Das Buchschreiben und das Erfüllen – das Warten meiner Blog-Pläne und das Geduldigsein mit mir. Zustände, mit denen ich mich forderte, immer wieder. In all ihrer Fülle forderten sie heraus und erfüllten zugleich. Zeitlos und stets gegenwärtig!

Ruft die Vielfalt, kann ich sie nur lieben. Mit ihr zu leben heißt, sie zu bejahen, vielfältig zu sein und zu bleiben und mit ihr Raum für Raum zu durchschreiten. Zeitlos und zeitgleich. Und immer rechtzeitig. Diese Wahrheit ist eine andere als die unserer Zeitmesser. Prüfen Sie es selbst – und bitte, berichten Sie davon – gleich hier mit Ihrem Kommentar!

1. September 2014
von Brigitte Windt
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Die Wirtschaft sind wir!

Die Entstehung einer neuen Gesellschaftsordnung im Zeitalter der vernetzten Märkte

Die Wirtschaft sind wir! Oliver Fiechter

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Welch ein Zufall, dass ich diesen Titel empfange. Ich meine das wörtlich. Das Buch fällt mir zu. Irgendwo im Internet. Als ich es sehe, resonierte ich. Das macht sich bei mir mit einem zuerst leichten, dann stärkeren Kribbeln bemerkbar. Das Buch und ich, wir kommunizieren bereits. Menschen, die mich in solchen Momenten beobachten, sehen dann, dass sich mein Oberkörper immer weiter nach vorn über die Tastatur beugt, mein Kopf mehr und mehr in den Nacken kriecht, damit mein Blick den unteren Teil der Gleitsichtgläser erwischt, und der gesamte Körper meiner Aufmerksamkeit folgend zunehmend im Monitor meines Computers zu verschwinden scheint. Gut, dass ich nicht mit einem Orthopäden zusammenlebe! Und ich bin froh, dass ich jedes Mal den Weg zurück finde. In diesem Fall bringe ich zu meiner großen Freude die Zusage des Verlages gleich mit.

Da gibt es noch eine weitere Gewohnheit. Ich schaue mir gern die Autoren an. Im Fall von Oliver Fiechter bin ich wirklich angetan. Na, was sagen die Damen dazu? Das klare moderne Design gefällt mir auch im Buch und in der Sprache. Mit philosophischer Wachheit rollt ein Kommunikationswissenschaftler und Unternehmer den roten Teppich aus für die dritte Dame ihrer Linie, die Neue Ökonomie. Er nennt sie 3.0, weil ihr zwei vorausgingen, die natürlich, wie alle genetischen Informationen, auch in ihr weiterleben. Nur anders als in den Jahrhunderten und Jahrtausenden zuvor.

In diesem Jahrhundert sind wir aufgerufen, die Lebensumstände und die Wirtschaft selbst in die Hand zu nehmen, uns auf die Macht des Einzelnen im Gemeinsamen, dem Wir, zu besinnen und damit aufzuhören, die Verantwortung für unsere Zukunft den Wenigen zu überlassen, die bisher die Mächtigen dieser Erde waren. Über die sozialen Netze haben wir uns neue Kommunikationsmöglichkeiten und Einflussnahmen erschlossen, die wir nutzen können für die Verdeutlichung wahrer Bedürfnisse. Zitieren möchte ich die 19. von 33 Thesen von Oliver Fiechter, die auf der Website zum Buch veröffentlicht sind.

„These 19

Wir anerkennen vier Spielregeln:

I. Reflektiere dich

II. Vernetze dich

III. Teile dein Wissen

IV. Beteilige dich an dezentralen Steuerungsmöglichkeiten“

Die Dezentralisierung der ökonomischen Steuerung ist ein wesentliches Merkmal der Ökonomie 3.0. Sie steht für den Ruf nach Verantwortung, Interaktion von Menschen auf bewusst und bedürfnisgerecht mitgestalteten Märkten, damit emotionale Befriedigung und Identitätsfindung möglich werden.

Oliver Fiechter stellt ein Angebot für eine neue Gesellschaftsordnung zur Diskussion und eröffnet darüber hinaus die Perspektive in die nächste Dimension, die Synchronomie als Nachfolgerin der Ökonomie, in der alte Konsumgemeinschaften zu neuen Emotionsgemeinschaften transformieren.

Ich lege Ihnen sehr ans Herz, mit diesem Buch die eigene Haltung, Position, Beteiligung und Verantwortung am Markt zu reflektieren und darüber miteinander ins Gespräch zu gehen.

Danke, Oliver Fiechter, dass Sie dieses Buch geschrieben haben und Danke an den Stämpfli Verlag für die Publikation.

Die Wirtschaft sind wir!

Oliver Fiechter

2012 Bern, 2. Auflage

Stämpfli Verlag AG

ISBN 978-3-7272-1354-0

26. August 2014
von Brigitte Windt
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Mit Hirn, Charme und Melone

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Gabriel J. Schandl | Mit Hirn, Charme und Melone | BKA Theater Berlin

Das Plakat verspricht Manpower pur. In meiner Fantasie öffnet sich der Vorhang, aus den Boxen quillt überlaute Sensationsmusik und auf der Bühne feuern Erfolgsstars ein nach Motivation lechzendes Publikum an.

Als die Show im BKA Theater am Mehringdamm in Berlin beginnt, dröhnen tatsächlich für kurze Zeit die gefürchteten Rhythmen durch den Saal. Mit der Moderation von Michael Geerdts wird es schon angenehmer. Selbst bekannter Storyteller und Autor, kündigt er den Gedächtnisweltmeister und Hirnforscher Boris Nikolai Konrad an. Und jetzt wird es richtig nett. Das sympathische Superhirn bringt dem Publikum in dreißig Minuten bei, wie es Begriffe und Bilder auf der Körperlinie verankern kann. Es macht Spaß zuzuhören und mitzumachen. Zu Letzterem fordert Boris Nikolai Konrad mehrfach auf. Wie wir uns seinen Namen merken können? Ganz einfach. Wir bauen eine Brücke zu Boris Becker, dem Nikolaus und … oh je, wer war noch gleich der Dritte im Bunde?

Der nächste Redner ist Unternehmer und mehrfacher Buchautor. Auf Gabriel J. Schandl freue ich mich besonders. Ein Mann mit Herz. So mein Gefühl, als ich die ersten Sätze lese im neuen Buch „Das Beste geben – Wege zum Leistungsglück“. Eine Empfehlung von erster Adresse aus Salzburg von Monika Paitl. Ich habe es mitgebracht zur Signierung. Auf der Bühne überzeugt Gabriel J. Schandl mit Charme und Authentizität. Wir erfahren Einiges über Cocktails und das Geheimnis, wie man einen ersten Preis gewinnt. Die Freude an der Sache ist es und die Lust daran, sein Bestes zu geben, die zum Erfolg führen. Wenn gesunde Neugier mit Interesse am Unbekannten und Vertrauen in die Weisheit möglicher Fehler noch hinzukommen, können Menschen wachsen und ihre Ziele erreichen. Dann ist Leistung nicht mehr gewinn- sondern glücksorientiert und das Ergebnis ist Erfüllung. Das Publikum dankt für so viel Motivation mit starkem Applaus.

Nach der Pause füllt Martin Sänger die Bühne, ebenfalls mit Herz und Präsenz, wie seine Vorgänger. Wir haben es offensichtlich mit einem Mann der Tat zu tun, der Hochleistungssport mit Rasenmähern betreibt und der deutlich werden kann, wenn einem Verkäufer das Servicebewusstsein verloren geht. Warum Menschen gern auf Facebook teilen, was sie erleben, greift er auch im Verkaufstraining auf. Menschen sind soziale Wesen, die kommunizieren und beachtet werden möchten. Und Verkäufer gewinnen immer, wenn sie ihre Kunden lieben.

Der Vierte im Quartett ist Ilja Grzeskowitz. Dieser Mann entscheidet sich für einen Kurswechsel auf dem Höhepunkt seiner bisherigen Karriere, entwickelt die Veränderungsformel und aktiviert neue Formate als Autor und Keynotespeaker. Wenn Sie Glück haben, verrät er Ihnen außerdem die Zauberworte für eine glückliche Beziehung.

Die nächste Veranstaltung ist am 02.09.2014 in Salzburg. Ich wünsche den Herren ein volles Haus, Standing Ovations und wieder viel Hirn, Charme und Melone.

17. August 2014
von Brigitte Windt
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Zwischenstatus: Ich bin noch da!

Ich weiß, Sie warten schon auf mehr. Und hier passiert schon länger nichts. Ich kann Sie beruhigen, es sieht nur so aus als ob. Im Hintergrund arbeite ich auf Hochtouren. Ich bin ein von Natur aus fleißiger Mensch, das wissen Sie doch. Außerdem liebe ich die Vielfalt und habe jetzt ein paar Neuigkeiten in petto. Die verrate ich Ihnen dann im nächsten Magazin.

Das ist ja das Wunderbare an meinem Beruf, dass ich immer wieder neue interessante Menschen kennenlerne. Und neben meinen Mandanten und Coachees habe ich zusätzlich die freie Wahl für oder gegen mögliche Projekte. Das Angebot ist groß und ich bin wählerisch. Dann gibt es Zeiten, in denen ich mich auf ein Thema konzentrieren möchte und dafür an anderer Stelle weniger oder vorübergehend gar nicht zur Verfügung stehe. Trotzdem bin ich immer da. Es ist mir wichtig, dass Sie das wissen. Ich freue mich schon darauf, bald wieder mehr mit Ihnen zu kommunizieren.

In diesem Sinne – machen Sie es gut!

Ich gebe derweil mein Bestes und behalte Sie in petto (im Herzen und im Sinn) und freue mich wie immer auf Ihre Kommentare.