9. November 2020
von Brigitte Windt
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Welke Haut
Wollhemd
Bluse
raue Ferse
Socke mit Loch
Durchgelaufenes Fußbett
Hautfalten
Feuchtigkeitscreme
So tun als ob Lächeln
Verheißungsvoller Montagmorgen
Desillusionierdes Tagesgeschäft
Kulturzeit verschlafen
Kaltschaummatratze
Moltonschoner
Flanelllaken
8. November 2020
von Brigitte Windt
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Zuerst fiel das Licht auf die Erde
Und es war weit
Dann kam die Form
Brachte die Weite auf einen Punkt
So ward das Dreieck geschaffen
Und das Dreieck gebar den Menschen
Stellte ihn fest auf sicheren Grund
Gab ihm Dreiecksfüße und Dreiecksbeine
Zu schreiten in die Welt
Das Licht wies seinen Weg
In eine neue Weite auf Erden
So trägt der Dreiecksmensch bis heute
Im kleinsten Schnittpunkt von Erde und Licht
Unter Weste und Rock verborgen
Verdichtete Mitte allen Lebens
Mit Armen und Händen zu schaffen
Blaue Welten, leuchtend und frei
7. November 2020
von Brigitte Windt
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Magen-Darm-Tag am 7. November
Der Magen spricht, heut bin ich sauer
Liegt zu viel Zucker auf der Lauer
Der Trüffel, zwar in Kakao gewendet
Besten Stoff für den Aufschaum spendet
Der ploppt dann einfach den Pförtner auf
Setzt nen stechenden Krampf noch oben drauf
Wer beißt mir ins Zäpfchen, ringe ich
Bekomm dann schon den nächsten Stich
Ne Stunde später hörst du mich schreien
Die Därme erhalten ihre Weihen
Sie rucken und zucken wild epileptisch
Verkriech mich am Boden wie ein Plattfisch
Nächtens siehst du mich eilig laufen
Mir verzweifelt die wirren Haare raufen
Die Schüssel bedeckt vom schweren Deckel
Als ich endlich sitze, packt mich der Ekel
So wahr ich hier sitze, schwöre ich
Dem Trüffel entsagen, beherrsche mich
Gelobe feierlich jedes Jahr
Den 7. November zu ehren, das ist jetzt wahr
6. November 2020
von Brigitte Windt
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Hallo Lotte
Wie groß Du bist
In mattes Blau gekleidet
Grinst mir vergnügt entgegen
Entzückt lausche ich dem Timbre Deines Motors
Und schmelze dahin, das ist Jazz
Einsteigen, sportlich
Genüsslich versinken im weichen Lederpolster
Klack, grüßt der Gurt
Wums, die Tür ist zu
Im Außenspiegel die Sandberge der Baustelle
Überblick, Rundumblick
Deine lange Schnauze abschätzen
Mit stattlicher Breite hübsch in der Spur bleiben
Verzückt die Patina streicheln
Armaturenbrett, Sitzbanksofa, Innenausstattung
Tintenblaues Leder überall
Purpurn die Decke im Rücken
Leicht und wendig gleitest Du über den Asphalt
Trotz Gewichtigkeit und Kraft
Anmutig, ja das trifft es
In den besten Jahren bist du
Jahrgangsgleich mit Deinem Halter
Oder Fahrer oder Eigentümer
Jetzt im Team
Und ich liebe Euch beide
5. November 2020
von Brigitte Windt
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Wer sagt, dass ich Dinge ändern will
Und welche Dinge sollten das sein
Dinge sind doch wie sie sind, oder
Dinge sind wie Menschen
Sie sind wie sie sind wie sie sind
Hast du schon einmal versucht
Ein Ding zu ändern
Sag mir doch bitte
Was ist ein Ding
Und wer hat es gemacht
Wozu ist es da
Das Ding in deinem Leben
Hast Du es hereingebeten
Oder haben sie es Dir vor die Nase gesetzt
Wenn ja, hast Du es geduldet
Hast Du täglich gelitten, Dich gequält
Oder irgendwann das Ding akzeptiert
Dich angenähert, gar an-ge-freundet
Und seitdem lebst Du in Gemeinschaft mit diesem Ding
Eines Tages fragst Du Dich
Was dieses Ding so mit Dir macht
Erfreut es Dich
Stört es Dich
Weil es Dir im Weg liegt
Ich denke an „Dinner for one“
Hätte James das Ding an sich ändern können
Hätte er nicht
Ding ist ja wie Ding ist
Seien es Fell und Kopf des Bären oder des Tigers
Doch dann – höchste Achtsamkeit
Und dann – einfach drübersteigen
Genial, oder