Brigitte Windt

Texte und Illustrationen zum Selbstständigsein Berlin

Jede Challenge ist eine Herausforderung – und ein Genuss

| 4 Kommentare

Herausforderung - Brigitte Windt 2017

Jede Challenge ist eine Herausforderung und ein Genuss

 

Die Einladung

Im Oktober erreicht mich die Einladung zur 30 Skizzen-Challenge im November. Huch, noch ein Projekt, denkt Herr Denker. Denn er weiß, was es bedeutet, wenn ich mich darauf einlasse. Alle Zellen rufen ja! Ja, ich will! Veranstalten einen Freudentanz. Herr Denker schüttelt sein weises Haupt. Unverbesserlich, diese Kreativität. Unwiderstehlich, diese Einladung. Am nächsten Tag sage ich zu. Und ich kann nicht anders, der Stegreiftext will raus. (ZEICHENSAUSE / Da packt mich die Lust nach längerer Pause. / Ich mach ne heimliche Zeichensause. / …)

 

Die Gruppe

Und schon gehts los. Die ersten Frauen trudeln in der geheimen Gruppe ein. Munter. Vorfreudig. Fünfzehn sollen es dieses Jahr sein. Es werden zwanzig. Aus Deutschland, der Schweiz und aus Großbritannien. Alle selbstständig! Alle zeichenbegabt! Ha, das wird ein Spaß!

 

Mein Motiv

Wild entschlossen stelle ich mich darauf ein, dreißig Tage lang eine Skizze zu zeichnen, außerdem einen Text zu schreiben, den Text einzusprechen und diese Trilogie täglich in meinem Blog zu veröffentlichen. Wann und wie ich das einrichten kann, ist noch ein Rätsel. Dass ich es einrichten werde, das weiß ich gewiss! Ich erkläre mein Motiv zum Thema: jeden Tag eine Überraschung!

 

Der Prozess

Ich zeichne digital mit vertrauter Tusche, wage mich an Aquarell- und Öl-Pinselarten und experimentiere nach Herzenslust. Zuerst der Text, dann die Zeichnung, zum Schluss der Ton. In der Gruppe inspirieren wir uns gegenseitig, thematisch, methodisch, technisch. Ich liebe Experimente und Wortschöpfungen. Aus One-Linern entwickle ich meine Einstrichler. Aus Neurographics werden Neurotrudler. Aus Kritzeleien werden Krizzellizzen. Und ja, sogar die Skizze in der Rizze macht Wizze. Ein ganzer Elfchen-Reigen findet sich zusammen und Mitternachtszeichnungen werden zum Ritual.

 

Skizzentext - Brigitte Windt 2017

 

Was haben 30 Skizzen mit Selbstständigsein und Selbstständigkeit zu tun?

Jede Selbstständigkeit stellt eine Herausforderung dar, ist eine Marathon-Challenge. Selbstständigsein heißt verbindlich sein auf existenzieller, philosophischer und ethischer Ebene. Verbindlichkeit gegenüber mir selbst, meiner Existenz und meinen Gaben, gegenüber meinen Kompetenzen und Potenzialen, gegenüber dem Markt und meinen Kundinnen und Kunden.

Hinzu kommen sogenannte Neben-Fähigkeiten, die Sie als Selbstständige erst im Laufe der Zeit entwickeln und verbessern (Zeitmanagement, Ablauforganisation, Finanzplanung, Verhandlungsgeschick, Zeichnereien und viele mehr)

  • Sie können die tägliche Einladung des Lebens annehmen oder sich stur stellen.
  • Sie können sich konservativ aufstellen oder sich täglich auf Ihre Kreativität einlassen.
  • Sie können sachlich pragmatisch arbeiten oder mit Ihrer Intuition kooperieren.
  • Sie können auch hemmungslos das Oder zum Und erklären.

Skizzen sind Momentaufnahmen. Entwürfe. Skizzen sind auch Botschafter Ihrer Ressourcen. Skizzen sind Spiegelbilder. Wenn Sie wollen, können Sie sich in ihnen entdecken.

Ich habe mich auf all das eingelassen. Potenziert mit zwanzig selbstständigen Frauen. Jeden Tag mal dreißig. Ich habe mich im intimen Kreis der Gruppe gezeigt. Ich habe mich Ihnen im öffentlichen Raum, meinem Blog, gezeigt. Jede Skizze eine Überraschung. Für mich und für Sie. Heiter. Ausgelassen. Gewagt. Ernsthaft. Skizzenhaft, und doch ganz ich in alledem.

Selbstständigsein ist immer damit verbunden, sich zu zeigen. Heißt auch, den Arbeitstag zu skizzieren, Unternehmens- und Lebensqualität wie tägliche Erfolge zu gestalten und diese am Abend (und manchmal in der Nacht) zu reflektieren, Erkenntnisse zu gewinnen, jeden Tag ein wenig weiter zu wachsen und das Tagewerk am Abend dankbar erfüllt zu wissen.

 

Potenziale laden ein zum lebendigen Austausch

Jetzt verspüre ich große Lust, alle Bilder, Texte und Audios in einem Film zusammenzuführen, diesen lieben Menschen zu präsentieren und einen lebendigen Austausch anzuzetteln. Wenn ich nur wüßte, wie ich das technisch umsetzen kann … Drum hier meine Bitte: Wenn Sie wissen, wie so etwas geht, bitte, schicken Sie mir Ihre Tipps direkt über die Kommentarfunktion. Ich freue mich über jeden Hinweis!

 

Die Erfüllung

Dann, am letzten Novembertag ist das Werk erfüllt. Die Wehmut schleicht schon seit Tagen durch die Herzkammern der Zeichnerinnen. Das Werk ist fast vollbracht, die Challenge, die Herausforderung durchgetragen und erfüllt. Huch. Und hach. Auch huhuuu, die Traurigkeit geht um, weil wir auseinandergehen, und die Dankbarkeit, weils doch, hach, so schön war. Am letzten Tag explodieren Dankbarkeiten in Worten und wunderschönen Bildern … und es entstehen Beiträge wie dieser und die bewegende Lebensgeisterstudie von Sabine Dinkel.

Ab jetzt zeichnen wir wieder allein. Wir sind hoffnungsfroh, im nächsten Jahr erneut die Ehre zu haben, Teil des wunderbaren November-Projektes von Freiraumfrau Angelika Bungert-Stüttgen sein zu dürfen. Danke, liebe Angelika! Danke, liebe Zeichnerinnen aus nah und fern! 

Autor: Brigitte Windt

Brigitte Windt - Texte und Illustrationen - Berlin

4 Kommentare

  1. Liebe Brigitte,
    danke für diese großartige Zusammenfassung der #30SkizzenimNovember. Ich bin total gerührt und beglückt über deine Worte. Vor allem gefällt mir, wie du den Vergleich zur Selbständigkeit ziehst. Die Konsequenz des Dranbleibens ist es letztlich, die uns den Erfolg beschert.
    Es war so wunderbar, dass du die Challenge mit deinem Wirken und Dabeisein bereichert hast.
    Es ist so schön, dich in meinem Leben zu wissen.
    Mit Herzensgrüßen aus München.
    Angelika

    • Liebe Angelika,

      hach, ein November, der es in sich hatte …

      Mit Vergnügen ziehe ich mit diesem Nachwort den Hut vor dir und vor allen Zeichnerinnen der Challenge, gerade weil wir dran geblieben sind, sogar auf- und nachgeholt haben, damit 30 Skizzen, Tage, Entscheidungen erfüllt und 30 Tageswerke sichtbar in die Welt gebracht werden konnten.

      So, und jetzt noch ein Herzenslächeln für dich und unsere Verbindung.

      Brigitte

  2. Pingback: Meine Lebensgeisterstudie – vom NOvember zum LOVEmber « Sabine Dinkel

    • Liebe Sabine,

      ist das nicht wunderbar, wie beständig die Bahnen der Herzensverflechtungen sind, neuronale und digitale Vernetzungen und Verlinkungen hervorbringen, Inspirationen verbreiten und ein Lächeln hervorzaubern!

      Gerade spaziert ein berührtes Dankeschön durch den Äther von mir zu dir.

      Brigitte

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